ZU SCHÖN

Kunstausstellung mit Malerei, Collagen, Objekten und Fotografie von
Thomas Volkmann, Maike Reininghaus (Werdohl), Jochem Ahmann (Bochum), Edgar Busch (Hagen), Pee Groos (Köln) und Jürgen Schubbe (Paderborn).


Eröffnung: Samstag, 16. April 2015, 18 Uhr – 23 Uhr
Zusätzlich geöffnet: Freitag, 22. April 2015, 18 Uhr – 22 Uhr
Gewerbepark Eveking
Hauptstraße 67
58791 Werdohl

Die Ausstellungsfläche wurde zum zweiten Mal um spannende Räume erweitert. Zusätzlich zu einer „klassischen“ Ausstellung von Kunstwerken an weißen Wänden steht in diesem Jahr wieder ein ehemaliger – seit Jahren ungenutzter – Waschraum im Zentrum der Ausstellung. Für dessen 18 Duschkabinen wurden individuelle Kunstwerke geschaffen.

Bei Wein und Bier hat der Besucher natürlich auch wieder die Möglichkeit persönlich mit den Künstlern über Kunst und Schönheit oder Gott und die Welt zu plaudern.

Zu den Arbeiten

Maike Reininghaus
Maike Reininghaus zeigt sowohl aktuelle Collagen als auch ihre neue Foto-Serie „VENEdig“. Obwohl an den „klassischen“ Orten fotografiert, erzählen die Bilder ihrer Serie eine andere Geschichte – eine Geschichte, die viel Freiraum lässt für den Betrachter. Das Wasser und die Gassen der Stadt werden zu Venen – die Gefäße die zum Herzen führen. Die melancholischen Schwarz-Weiß-Bilder zeigen ein Bild Venedigs, wie man es selten zu sehen bekommt. In ihrer aktuellen Collagen-Serie mit dem Titel „Sei“ beschäftigt sich Maike Reininghaus wieder konsequent mit dem Schönheitsideal unserer Epoche. Die dadaistisch anmutenden Versatzstücke ihrer Arbeiten wirken wie der zerbrochner Spiegel einer Gesellschaft. Maike Reininghaus transferiert die Symbiose aus Kunst und Schönheitsideal in die Neuzeit. Das Spiegelbild wird zur Modeerscheinung und Selbstdarstellung in einem.

Edgar Busch
„Strohhalm-Design“ ist das jüngste Projekt des Hagener Designers und Künstlers Andreas Edgar Busch.
Dem Stroh- oder Trinkhalm, eigentlich ein alltägliches Wegwerfprodukt, wird durch die Umarbeitung zu Objekten eine gänzlich neue Bedeutung gegeben. Die Ästhetik des Strohhalms, die starke Farbigkeit, die glänzende Oberfläche, die strenge Form und die Transparenz des Materials hat einen ganz eigenen Reiz, der erst dadurch wirklich zur Geltung kommt, indem der Strohhalm in den Mittelpunkt der Betrachtung gestellt wird. Durch die jeweilige Anordnung der einzelnen Halme zueinander entstehen neue, sinnlich erfahrbare Zusammenhänge. Mal als neuer funktionaler Gegenstand, mal als poetische Abbildung einer Realität, mal rein abstrakt, wie in der Installationsarbeit „Krake“. Ob dies nun Kunst, Design, Trash oder Kitsch ist, liegt im Auge des Betrachters.

Jochem Ahmann
In der Kunsthalle Südwestfalen zeigt Jochem Ahmann die fünfteilige Arbeit „Bay mir bistu sheyn“. Es handelt sich um überarbeitete Selbstportraits mit scheinbar vordergründig naiven und doch ironisch-subversiven Botschaften. Das Werk von Jochem Ahmann repräsentiert eine Haltung, die aus einem spielerischen Ansatz heraus, hintergründige und tiefsinnige Situationen erschafft, aus großer Leichtigkeit tiefen Ernst schöpft. Jochem Ahmann hat dabei Möglichkeiten erarbeitet, Kommentare zur Zeit auf einem hohen künstlerischen Niveau zu formulieren. Dabei ist sein Aktionsfeld keineswegs auf den traditionell geschützten Raum der Kunst beschränkt. Vielmehr enthält seine Kunst ein Potential, das sich in den verschiedensten insbesondere nichtkünstlerischen Zusammenhängen menschlichen Zusammenlebens entfalten kann.

Pee Groos
Mit den alten Duschkabinen in der Kunsthalle Südwestfalen wurde ein Ausstellungsort gefunden, der mit seinem morbiden Wesen eine geeignete Umgebung für das Werk von Pee Groos bietet – sucht sie doch selbst immer wieder Orte mit einer Geschichte, wie Dachböden oder ehemalige Industriehallen auf, um ihre Arbeiten dort in Szene zu setzen und zu fotografieren. Die Inszenierungen in Skulptur und Fotografie, die Pee Groos präsentiert, zeigen Puppen, die sie zerlegt, neu zusammensetzt, beklebt, mit Farbe und Wachs bestreicht, ansengt, manchmal auf links dreht und dann in bühnenähnlichen Situationen anordnet. Die Künstlerin findet auf Flohmärkten, dem Sperrmüll oder bei Internetauktionen Puppen und Gegenständen, die bereits durch Gebrauchsspuren gezeichnet sind und die sie weiter verarbeitet. Pee Groos sucht das Schöne im Hässlichen und das Hässlichen im Schönen.

Thomas Volkmann
Durch die Zusammenarbeit mit anderen Künstlern haben sich Volkmanns Motive einer Metamorphose vollzogen. Eine leichtere, ironische Sicht auf die Dinge steht nun wieder im Mittelpunkt seines Schaffens. Das in den letzten Jahren überwiegend eingesetzte Schwarz ist einer hellen, teilweise schon grellen Farbigkeit gewichen. Thomas Volkmann zeigt in diesem Jahr aktuelle Collagen und Malerei. In seinen neuen Arbeiten setzt Thomas Volkmann seine radikale, expressive Malerei fort – doch durchbricht er sie mit collagenhaften und textlichen Einschüben. Eine Assoziationskette aus Literatur, Mythologie und Kunstgeschichte wird in wuchtigen Pinselstrichen mit collageartigen Eingriffen und diversen Zitaten verwoben. Ein auf den ersten Blick verwirrend erscheinender Kosmos erschließt sich sobald man sich darauf einlässt.

Jürgen Schubbe
Im letzten Jahr war Jürgen Schubbe mit seiner expressiven Malerei bereits zu Gast im Gewerbepark.
Neben seinen Bilder zeigte er die ersten Holzskulpturen, die er mit Kettensägen bearbeitete. In diesem Jahr stehen ausschließlich seine neuen Skulpturen im Mittelpunkt. Sein Schaffensdrang war enorm und so gibt es wieder einiges Neues zu entdecken.